Menschen einbeziehen und Technologie nutzen.
Seit August 2023 ist Iris Brachmaier Group Chief People Officer (CHPO) der UNIQA Insurance Group AG. In dieser neu geschaffenen Funktion verantwortet sie konzernweit die Bereiche People and Culture, Diversity, Equity & Inclusion sowie Organisationsentwicklung in 17 bis 18 Ländern mit mehr als 21.000 Mitarbeiter*innen und Vertriebspartner*innen. Entspricht das ihrer ursprünglichen Karriereplanung? NEIN! Sie wollte Wirtschaftsjuristin werden. Nach ihrem Gerichtsjahr ergab sich die Möglichkeit, sowohl beim nationalen als auch beim EU-Wahlkampf maßgeblich mitzuwirken. Danach hat sie bewusst die Entscheidung getroffen, nicht ihre politische Karriere weiterzuverfolgen, sondern außerhalb ihrer Komfortzone etwas Neues zu wagen. In den letzten 20 Jahren hatte sie verschiedene internationale Top-Management-Positionen in den Branchen Automotive, Papier & Verpackung sowie IT inne
Iris Brachmaier sieht das Verhältnis zwischen People und Technologie als eine ausgewogene Partnerschaft, in der der Mensch stets im Mittelpunkt steht. Sie betont, dass technologische Innovationen wie Künstliche Intelligenz (KI) dazu dienen, die Employee Experience zu verbessern und HR-Prozesse effizienter zu gestalten, ohne jedoch die menschliche Komponente zu verdrängen. Die Vision bei UNIQA ist, dass KI-gestützte Systeme – etwa eine vollständig KI-basierte Talent Intelligence Plattform – administrative Aufgaben automatisieren und damit Freiräume schaffen, damit sich HR verstärkt auf strategische und zwischenmenschliche Aufgaben konzentrieren kann. Das äußert sich auch in ihrem Statement:
„Eine erfolgreiche KI-Transformation dreht sich nicht nur um Technologie – sie dreht sich um Menschen. Bei der UNIQA Insurance Group verfolgen wir den Ansatz „People first and AI everywhere“. Wir sind fest davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz nur dann echten Mehrwert schaffen kann, wenn sie in unsere Arbeitsweise integriert ist, von befähigten Teams getragen wird und einer klaren, menschenzentrierten Strategie folgt. […] KI ist nicht einfach nur ein Technologieprojekt. Es ist ein Projekt für und mit Menschen.“
Sie ist eine Verfechterin von Mikrokulturen, die den nationalen Besonderheiten gerecht werden, die aber geprägt sind, von einer gemeinsamen Wertebasis. Ihre kluge Mischung aus Geradlinigkeit, Feingefühl und Mut äußert sich darin, dass sie sich bewusst dafür entschieden hat, auf einer Konferenz in Budapest(!) ihren Vortrag mit „Happy Pride Month“ zu beenden. Das hat eine Diskussion ausgelöst, der sie sich aus tiefer Überzeugung gestellt hat.
Reinen Frauennetzwerken ist sie anfangs skeptisch gegenübergestanden. Doch sie hat erkannt, dass es neben gemischten Netzwerken auch Frauennetzwerke braucht. Ebenso wie eine Quotenregelung, zu der sie sich klar bekennt. Iris Brachmaier ist auch Präsidentin vom International Women’s Forum Austria.
Ihr Erfolgs-Tipp: Neugierig bleiben, Neues wagen und keine Angst vor Fehler haben.



